Kombinierte Nutzungskonzepte

Die Landnutzung hat im Allgemeinen in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen und steht in starker Konkurrenz zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Aufgrund dessen erhalten kombinierbare Nutzungskonzepte für Energieerzeugungsanlagen immer mehr Bedeutung. Dabei wird versucht, die technischen Anlagen in Natur und Landschaft zu integrieren und eine Parallelnutzung der Fläche zu ermöglichen.

Gerne zeigen wir Ihnen Möglichkeiten auf, wie beispielweise Photovoltaik-Freiflächenanlagen so geplant und realisiert werden können, damit Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt, landschaftspflegerisch aufgewertet oder Erholungsnutzungen integriert werden können.

Beispiele für kombinierbare Landnutzungen:

  • Entwicklung eines ökologischen Gesamtkonzepts
  • Schaffung von Strukturen für eine anhaltende Bewirtschaftung der Freiflächen

Erneuerbare Energien im ökologischen Gesamtkonzept

Mit einem ökologischen Gesamtkonzept gelingt es, verschiedene Eingriffe an Ort und Stelle auszugleichen und darüber hinausgehend die Fläche ökologisch wertschöpfend zu gestalten. Um die Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Einklang mit Natur und Landschaft zu bringen, werden beginnend bei der Planung, über die Errichtung bis hin zum Betrieb die Landschaft- und Umweltbelange in der Konzeption berücksichtigt.

Maßnahmenkatalog

  1. Anpassung an topographische Lage (auch ost- und westorientierte Ausrichtung möglich)
  2. Aufwertung der Flächen durch ökokontofähige Freiflächengestaltung im Umfeld der technischen Anlage – landschaftspflegerische Maßnahmenkonzepte, Förderung lokaler Vegetationseinheiten und Pflanzenarten oder Entwicklung von Lebensräumen für heimische Tierarten
  3. (Neu-)Schaffung von Erholungsstrukturen im räumlichen Zusammenhang

Erneuerbare Energien und landwirtschaftliche Nutzung

„Agrophotovoltaik“= ermöglicht parallele Bewirtschaftung

Eine neue Möglichkeit besteht darin, die Module einer Photovoltaik-Freiflächenanlage so zu montieren, dass Raum bspw. zwischen  oder unter den Modulen  entsteht, welcher landwirtschaftlich genutzt werden kann.

Häufig wird hier der Begriff „Agrophotovoltaik“ verwendet. Es handelt sich dabei um eine Parallelnutzung der Ackerfläche, wodurch eine Optimierung der Flächennutzung stattfindet. Das bedeutet die Fläche wird wie bisher landwirtschaftlich bewirtschaftet und steht aber gleichzeitig für die Stromerzeugung zur Verfügung. Dadurch wird das Schutzgut „fruchtbarer Ackerboden“ geschützt und eine effiziente Doppelnutzung erzielt.

Parklayout – alternative Konzepte entstehen

Die Photovoltaik-Module können in klassischer Südausrichtung oder auch in Ost-West-Ausrichtung, auf die Standortgegebenheiten abgestimmt, aufgestellt werden.

Letzteres bringt den Vorteil einer Verlagerung der Erzeugungsspitzen – weg von der Mittagszeit, hin zu Erzeugungsspitzen in den Morgen- und Abendstunden. Im Gegensatz zu Anlagen mit einer Südausrichtung der Module wird die flach über dem Horizont stehende Sonne mit Hilfe von bifazialen Modulen Strom erzeugen.

Es entstehen sogenannte Vor- und Nachmittagpeaks, wodurch das lokale Stromnetz in Zeiten hoher Stromerzeugungsleistung, weniger stark belastet wird. Damit ergeben sich aber zeitgleich auch neue Vermarktungsmöglichkeiten an Tageszeiten hoher Stromnachfrage.